Denn dieser Vollmond erschüttert unsere Ordnung, im Innen wie im Außen. Er bringt Wahrheit ans Licht und konfrontiert uns mit dem, was wir lange nicht sehen wollten. Er führt uns an die Grenzen unseres Verstandes, unserer Überzeugungen, unserer sorgsam errichteten Lebenskonzepte. Und dann?
Dann sprengt er diese Grenzen, nicht um uns zu zerstören, sondern um Raum zu schaffen. Für echte Weite in uns.
Oft tun wir so, als würden wir Veränderungen begrüßen. Sagen Sätze wie “Jetzt muss sich einfach etwas ändern, ich kann das nicht mehr.” Oder wir schreiben brav bei jedem Neumond unsere Intentionen auf, wünschen uns Wachstum, Erfüllung, ein freieres Leben.
Doch was tun wir tatsächlich dafür, dass sich diese Wünsche erfüllen? Denken wir neu, handeln allerdings nach alten Mustern? Wiederholen wir innere Programme, während wir nach außen neue Wege simulieren?
„Ich manifestiere doch, warum erfüllt sich mein Wunsch nicht?“
Vielleicht, weil noch immer das Ego Regie führt. Und das Ego will keine Veränderung. Es will nicht wachsen, es will Sicherheit. Deshalb hält es dich fest. Dort, wo es sich auskennt. Und stellt sich gegen jeden Schritt, der dich darüber hinausführen möchte.
Doch dieser Vollmond steht in einem Spannungsfeld: Zwischen karmischen Altlasten und einer neuen inneren Ausrichtung, die schon längst darauf wartet, sich in deinem Leben auszubreiten. Jetzt geht es nicht mehr darum, noch mehr zu verstehen. Nicht darum, sich hinter spirituellem Wissen zu verstecken oder in abstrakte Theorien zu flüchten. Es geht um Verkörperung. Um gelebte Wahrheit. Um den Mut, sich selbst zu führen, gerade dann, wenn innere Kinder weinen, alte Wunden schreien, und das Ego flüstert: „Bleib lieber hier.“
Wachstum heißt, in genau diesen Momenten für dich selbst da zu sein und trotzdem souverän weiterzugehen. Es heißt, loszulassen, nicht nur von äußeren Umständen, sondern auch von alten Identitäten, Reaktionsmustern und Meinungen, die längst nicht mehr zu dir passen..
Es bedeutet, dich selbst nicht länger zu verraten, nur um dich sicher zu fühlen.
Ein Wechsel vom Kopf ins Herz
Am 9. Juni, nur zwei Tage vor dem Vollmond, wechselt Jupiter, der Herrscherplanet des Schützen, das Zeichen: Er tritt vom Zeichen Zwillinge in das Zeichen Krebs und damit verändert sich die Qualität unseres inneren Kompasses grundlegend.
Der Einfluss dieses Wechsels färbt die Energie des Vollmonds deutlich mit. Er lenkt unser Streben weg von äußeren Zielen hin zu innerer Anbindung.
Jupiter im Zeichen Zwillinge brachte Wissen, Austausch, Fragen, Gespräche und oft auch eine gewisse mentale Unruhe und Überkommunikation mit sich. Zu viele Optionen, zu viele Gedanken, zu viele Worte. Das Wachstum kam durch „Mehr“: mehr Informationen, mehr Verbindungen, mehr Vielfalt. Doch nicht alles, was sich vermehrt, bringt Klarheit. Viele spürten auch das Gegenteil: Zersplitterung, Überforderung, das Gefühl, in Ideen zu kreisen, ohne wirklich auf den Punkt zu kommen oder zum Kern der Thematik vorzudringen.
Nun verlagert sich die Energie spürbar. Jupiter betritt den Krebs und damit ein Wasserzeichen, das uns einlädt, innezuhalten, weich zu werden und unser Inneres als Heimat zu entdecken. Es geht nicht mehr um mentale Expansion, sondern um emotionale Tiefe. Um Zugehörigkeit. Um das Gefühl, sicher zu sein, nicht im Außen, sondern in sich selbst.
Der Fokus liegt nun auf Themen wie Familie, Herkunft, innere Sicherheit, Geborgenheit und emotionale Reife. Was bedeutet Fürsorge, nicht nur für andere, sondern auch für dich selbst? Wie fühlt sich wahre Verbundenheit an, wenn sie nicht an Leistung, Meinung oder Äußerlichkeiten geknüpft ist?
Dieser Übergang markiert eine Rückkehr von der rastlosen Suche im Außen zur ehrlichen Rückverbindung mit dem Innersten. Jetzt beginnt ein neuer Wachstumszyklus. Einer, der nicht auf Wissen, sondern auf Weisheit basiert. Nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf Tiefe. Nicht auf Expansion, sondern auf Verwurzelung.
💡 Impulse für deine Vollmond-Reflexion:
- Wo fühlst du dich emotional wirklich zu Hause?
- Hast du dir jemals erlaubt, dort ganz anzukommen?
- Welche innere Stimme möchte nun gehört, welche Wunde gehalten, welche Sehnsucht endlich ernst genommen werden?
Wachstum heißt jetzt nicht mehr: weiter denken. Sondern: tiefer fühlen.
Das große Finale einer Entwicklungsetappe
Am 15. Juni 2025 tritt Jupiter zum dritten und letzten Mal in ein Quadrat mit Saturn. Damit findet eine Wachstumsreise ihren Abschluss, die im August 2024 begann. Ein Zyklus voller Lernschritte, innerer Reifung und notwendiger Korrekturen. Nun zeigt sich, was wirklich in uns aufgeblüht ist.
Diese Konstellation begleitete uns bereits zweimal:
Beim ersten Quadrat am 19. August 2024 traf Jupiter im Zeichen Zwillinge auf Saturn in den Fischen. Dies war wie ein erster Weckruf: Neue Möglichkeiten taten sich auf, doch gleichzeitig zeigte sich die Angst, sie wirklich zu ergreifen. Hoffnung traf auf Zweifel, Potenzial auf Zurückhaltung. Saturn wirkte wie ein prüfender Filter, der klar machte: Wachstum ohne Verantwortung ist nur Illusion.
Der zweite exakte Aspekt am 24. Dezember 2024 verschärfte die Spannung. Entscheidungen forderten Verbindlichkeit. Jupiter zeigte, was möglich wäre, doch Saturn bestand auf Tiefe, Echtheit und Konsequenz. Wer weitergehen wollte, musste hinsehen, annehmen und korrigieren, was nicht mehr stimmte.
Nun treffen Jupiter und Saturn zum dritten und letzten Mal aufeinander, diesmal in völlig neuer Energie: Jupiter im Krebs, Saturn im Widder. Es ist der Übergang von emotionaler Tiefe (Krebs) zur inneren Führung (Widder). Die klare Einladung lautet: Verkörpere, was du gelernt hast.
Es geht nicht mehr nur um Einsicht, sondern um Umsetzung. Nicht mehr nur um Fragen, sondern um Antworten, die durch Erfahrung gewachsen sind.
Saturn im Widder will, dass du Verantwortung für deinen Weg übernimmst, mit Mut, mit Entschlossenheit und mit innerer Stärke. Jupiter im Krebs stellt dir dabei das nötige Vertrauen in deine Empfindungen, deine Intuition und dein Herz zur Seite.
Wichtige Fragen zum Finale dieses Zyklus:
- Worin bist du in den letzten Monaten wirklich gereift?
- Welche Wahrheit über dich selbst darfst du nun leben, nicht nur wissen, sondern verkörpern?
- Was bedeutet es für dich, dich selbst zu führen, und zwar nicht aus Angst, sondern aus innerer Überzeugung?
Diese Konstellation markiert nicht nur ein kosmisches Finale, sie ist auch der Auftakt deiner Selbstermächtigung.
Was das für dich und den bevorstehenden Vollmond bedeutet:
Du bist jetzt gefragt, Entscheidungen zu treffen, die nicht aus dem Kopf kommen, sondern aus deinem tiefsten Gefühl. Aus einem Ort jenseits der Anpassung. Aus dem Teil in dir, der längst weiß, was wahr ist.
Emotionale Klarheit wird zur neuen Form von Reife.
Und dein Gefühl zum kraftvollsten Kompass deiner Zukunft.
Der Vollmond im Schützen inmitten großer Spannungsfelder
Die Sonne in den Zwillingen und der Mond im Schützen können in uns gerade Entscheidungsschwierigkeiten auf den Plan rufen, aber auch den starken Wunsch nach klarer Ausrichtung. Eine Art Konflikt zwischen Detailversessenheit und der Sehnsucht nach einer größeren Wahrheit.
Vielleicht trifft dich dieser Vollmond wie ein Blitz. Plötzlich wird dir klar, was du wirklich willst. Da ist sie, die lang ersehnte Klarheit: nicht als flüchtiger Gedanke, sondern als tiefe innere Gewissheit. Sie richtet dich auf, bündelt deine Energie und schenkt dir Mut.
Denn der Schütze richtet den Blick nach vorn, voller Zuversicht, voller Vision. Er erinnert dich daran, dass du Großes träumen darfst und die Kraft in dir trägst, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen.
Besonders spannend ist, dass dieser Vollmond in einem Quadrat zur Mondknotenachse bilden und somit auch zu einer Art karmischem Prüfstein wird.
Was das für dich bedeutet:
Der Schütze-Vollmond bringt dich an eine entscheidende Kreuzung. Bleibst du im Denken stecken oder wagst du den Sprung ins Vertrauen? Erlaubst du dir, die Kontrolle loszulassen, um einer tieferen Wahrheit zu begegnen?
Wie zeigt sich das jetzt in deinem Leben? Diese Zeitqualität lädt dich ein, deinen Blick nach innen zu richten und dir die Frage zu stellen: Was gibt mir wirklich Halt, wenn nichts mehr sicher ist?
Vielleicht erkennst du bei diesem Moon Event, wie oft du dich orientierst, indem du analysierst, nach Erklärungen suchst, Hypothesen aufstellst und dabei das Wesentliche übergehst: dein Gefühl.
Welche Entscheidung wartet darauf, nicht aus Angst, sondern aus innerer Klarheit getroffen zu werden?