Mit diesem Vollmond im Zeichen Fische, der zugleich eine Mondfinsternis ist, öffnet sich das Tor zu genau dieser besonderen Zeitqualität. Eine Finsternis gilt in der Astrologie als kosmischer Katalysator: Ereignisse, Begegnungen oder innere Erkenntnisse treten in unser Leben, die wir nicht mehr übersehen können. Was sich jetzt zeigt, trägt die Energie von Schicksal und Unumkehrbarkeit in sich. Oft wird uns im Rückblick klar, dass eine Eclipse Season wie ein Schnitt durch unser Leben wirkt. Ein Vorher und ein Nachher.
Der Mond steht in Konjunktion mit dem Nordknoten in den Fischen, die Sonne in Konjunktion mit dem Südknoten in der Jungfrau. Damit wird deutlich: Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, Gewohnheiten und Selbstbilder der Vergangenheit (Sonne–Südknoten) haben ihre Gültigkeit verloren. Zugleich weist der Nordknoten den Weg nach vorne, hinein in ein neues Selbstverständnis, das weniger von Regeln und Ansprüchen lebt, als vielmehr von innerem Spüren, intuitiver Wahrheit und einer stillen Gewissheit, die wir als göttliche Führung empfinden können.
Für mich persönlich ist die Zeit der Eclipse Season immer eine Zeit des Abgleichs. Es ist, als würden zwei Schablonen übereinandergelegt und überall dort, wo Abweichungen bestehen, erfolgt eine Korrektur.
Was das für Schablonen sind, fragst du dich? Die erste Schablone ist die deines Egos, genährt von all den inneren Bildern, Fantasien, Erwartungen und Vorstellungen darüber, wie dein Leben aussehen soll und natürlich auch wie es aktuell aussieht, denn all deine inneren Bilder gestalten schließlich deine äußere Wirklichkeit. Die zweite Schablone hingegen ist die deines Bewusstseins: Sie zeigt deinen Seelenweg und das, was dich in der Tiefe frei und glücklich macht.
Fallen diese beiden Schablonen weit auseinander, kann die Eclipse Season zu einer intensiven und herausfordernden Zeit werden, weil vieles in deinem Inneren wie auch im Außen angepasst werden muss. Liegt jedoch nur wenig Abweichung vor, verläuft diese Zeit wie jede andere und bringt kaum spürbare Korrekturen mit sich.
Die entscheidende Frage, die du dir jetzt stellen kannst, lautet: Passen meine alten inneren Bilder und das, was ich im Außen verzweifelt festhalten oder erreichen will überhaupt noch zu dem, was mein heutiges Ich wirklich braucht? Oder kämpfe ich womöglich für etwas, das ein alter Anteil von mir nicht aufgeben möchte, obwohl es längst nicht mehr zu der Version passt, die ich heute bin? Und wenn dem so ist, was stimmt wirklich mit mir überein?
Und jetzt noch einmal ganz konkret: Nicht alles, was du willst, brauchst du noch.
Vieles, wonach du dich sehnst, gehörte zu einer früheren Version deines Lebens. Vielleicht zu dem Menschen, der du einmal warst, aber nicht mehr bist. Was du dir einst von einem Menschen, einem Job oder einer bestimmten Lebenssituation erhofft hast, mag damals richtig gewesen sein, doch heute ist es vielleicht nur noch ein Echo vergangener Wünsche.
Genau hier setzt die Eclipse Season an: Sie deckt diese Diskrepanzen auf und fragt dich, ob das, wofür du kämpfst, wirklich zu deiner gegenwärtigen Wahrheit passt oder ob es an der Zeit ist, alte Bilder loszulassen, um Platz für eine neue, authentische Selbstentfaltung zu schaffen.
Vom rationalen Anspruch zur intuitiven Wahrheit
Dieser Vollmond erinnert uns: Es geht nicht darum, was logisch oder rational sinnvoll wirkt. Es geht darum, was sich für dich wahr anfühlt. Intuitive Eingebungen, Träume und spontane Empfindungen weisen uns den Weg selbst dann, wenn sie im Widerspruch zu bisherigen Plänen, Überzeugungen oder Selbstdefinitionen stehen. Die Seele spricht hier leise, aber eindringlich. Ihre Stimme sagt nicht, was wir hören wollen, sondern was wir wirklich wissen müssen.
Während die Sonne am Südknoten in der Jungfrau uns dazu bringt, alte Ordnungen, Ansprüche und Selbstbilder loszulassen, öffnet der Mond in den Fischen den Raum für eine höhere Führung. Diese Führung ist nicht mentaler Natur, sondern emotional und spirituell: eine Art göttliche Intelligenz, die sich nicht erklären, aber tief empfinden lässt.
Keine plötzliche Erleuchtung, sondern stille Gewissheit
Anders als manch andere Vollmonde bringt diese Finsternis kein „Aha-Erlebnis“ oder blitzartiges Verstehen im Kopf. Vielmehr schenkt sie ein Gefühl von innerer Wahrheit: Nur das fühlt sich für mich stimmig an. Bei allem anderen fühle ich ein klares Nein. Die Wahrheit dieses Moments liegt im Fühlen, nicht im Denken.
Eine schicksalhafte Wende
Dadurch, dass dieser Vollmond in der Nähe der Mondknoten stattfindet, trägt er eine karmische Signatur. Er zeigt Wendepunkte an, die über das Persönliche hinausreichen und uns auf den Weg führen, unser höchstes Wohl zu verfolgen. Manche Bindungen, Abhängigkeiten und alten Geschichten enden jetzt, weil sie uns nicht mehr entsprechen. Stattdessen öffnen sich Pfade, die im Einklang mit unserem Lebensauftrag und der Entfaltung unseres höchsten Potenzials stehen.
Diese Finsternis markiert damit nicht nur einen Abschluss, sondern auch den Beginn einer tiefen seelischen Neuordnung: Loslassen dessen, was uns in der horizontalen Welt bindet und Hinwendung zu dem, was uns in vertikaler Ausrichtung befreit.
Die Jungfrau wirkt horizontal: Sie prüft, vergleicht und analysiert, sie ordnet und hält zusammen. Auf ihrer Schattenseite aber verliert sie sich in offenen Schleifen, im Mikromanagement des Lebens. Sie hetzt dem Chaos hinterher, in der Hoffnung, es mit genügend Präzision, Einsatz und Hartnäckigkeit bändigen zu können. Doch diese Energie kann, wenn sie überbetont wird, Lebenskraft zerstreuen. Wie kleine Lecks, durch die das Wasser aus einem heiligen Gefäß tropft. Sich in der Horizontalen zu verlieren bedeutet, sich seitwärts zu verzweigen, Energie in Nebenschauplätze zu verstreuen, anstatt in die Tiefe zu gehen.
Die Fische hingegen wirken vertikal. Ihre Kraft richtet sich auf die Achse von oben nach unten: Verbindung mit dem Höheren und Verwurzelung im Inneren zugleich. Nach oben bedeutet also Hingabe an die Quelle, an Schöpfung, an die göttliche Intelligenz, die uns führt. Es ist das Vertrauen, dass nicht alles von unserem Tun und Kontrollieren abhängt, sondern dass wir getragen werden von etwas, das größer ist als wir selbst. Nach unten bedeutet Verwurzelung in unserem tiefsten Inneren, das Einsinken in Stille, Mitgefühl und pure Sein. Hier entsteht die Kraft, die uns stabilisiert, wenn das Leben uns fordert, und die uns trägt, wenn wir den Halt im Außen verlieren. Sich der vertikalen Energie anzuvertrauen heißt, beides zugleich zuzulassen: sich zu erheben und sich zu verankern. Es ist ein inneres Ausrichten wie ein Baum, der mit seinen Wurzeln tief in die Erde reicht und dessen Krone zugleich weit in den Himmel ragt.
Während die horizontale Bewegung der Jungfrau Gefahr läuft, Energie seitwärts zu zerstreuen, empfangen die Fische ihre Impulse aus einer höheren Sphäre. Sie öffnen ihr Kronenchakra, lassen das Licht des Göttlichen einströmen und verankern es in den Tiefen ihres Seins. Aus dieser Verbindung erwächst eine innere Stabilität, die nicht von äußeren Umständen abhängt, sondern aus einer höheren Erkenntnis genährt wird. So lehren uns die Fische, dass wahre Stärke weder im Zergliedern noch im Festhalten liegt, sondern im Zulassen und im Vertrauen auf den Strom des Lebens, der uns durchfließt und führt.
Der Support der Wasserzeichen
Verstärkt wird diese Mondfinsternis durch die harmonische Unterstützung von Lilith im Skorpion und Jupiter im Krebs. Zusammen entfalten sie die volle Kraft der Wasserzeichen: tiefes Empfinden, heilende Transformation und die Weisheit des Herzens. Während unser Innenleben in den vergangenen Wochen vielleicht im Chaos versank, während Reinigung und Loslassen uns forderten, erhebt sich nun aus dieser Tiefe eine neue Wahrheit. Diese Wahrheit beendet Schwebezustände. Sie bringt das Bedürfnis, das eigene Innenleben schützen zu wollen, Grenzen zu ziehen und für das einzustehen, was wir fühlen. Gefühle werden nicht länger als Schwäche empfunden, sondern als Kompass, der uns verlässlich den Weg weist.
Im Zentrum dieser Finsternis steht der Mond in Konjunktion mit dem Nordknoten in den Fischen. Dadurch erhält dieser Vollmond eine besondere Schicksalsqualität: Er öffnet Türen in die Zukunft, weist uns auf unseren seelischen Auftrag hin und macht deutlich, wo wir dem Ruf unserer Bestimmung folgen dürfen. Der Mondknoten wirkt wie ein Magnet, der das Licht des Mondes auf einen Punkt ausrichtet, an dem wir uns neu orientieren können.
Lilith im Skorpion führt uns mitten hinein in die Zonen, die wir sonst lieber meiden: Tabus, Ängste und Unsicherheiten, die sich oft in Beziehungen und Intimität zeigen. Sie deckt auf, wo wir uns selbst verraten haben, nur um an Vorstellungen festzuhalten, die wir uns in den Kopf gesetzt hatten. In Verbindung mit den Mondknoten wandelt sich diese Erfahrung jedoch. Was bisher dazu geführt hat, dass wir uns schwach, ohnmächtig oder ausgeliefert fühlen, kann nun zum Treibstoff unserer Transformation werden. Aus Schmerz wird Erfahrung, aus Misstrauen wächst Vertrauen, und selbst alte Verletzungen verwandeln sich in eine Quelle innerer Stärke. Alles, was Lilith seit ihrem Eintritt in den Skorpion im März 2025 aufgewühlt hat, darf jetzt zu Kompost werden, aus dem eine neue, tiefere Qualität von Liebe erwächst.
Jupiter im Krebs bringt eine andere Note in dieses Geflecht. Er erinnert uns daran, was uns wirklich nährt, was Geborgenheit schenkt und dass Sinn und Erfüllung nicht im Perfektionismus zu finden sind, sondern in der Einfachheit des Lebens. Jupiter im Krebs lädt dich ein, das alte Korsett von Regeln und Erwartungen zu sprengen. Er bestärkt dich darin, dich in der Stille zu verankern, deinem Inneren zuzuhören und den Mut zu fassen, größer, idealistischer und freier zu denken. Unter seiner Energie bedeutet Loslassen nicht Verlust, sondern Weite: Alles, was du freigibst, schafft Raum für etwas Größeres.
Zusammen zeigen uns Lilith und Jupiter, dass wahre Transformation zwei Schritte braucht: Zuerst die Konfrontation mit dem, was wir nicht länger verdrängen können und dann die Öffnung für eine höhere Wahrheit, die uns an unsere Ganzheit erinnert und vollkommen unabhängig von äußeren Faktoren ist.
Lilith konfrontiert, Jupiter erweitert. Lilith führt uns in die Tiefe unserer Ängste, Jupiter schenkt uns das Vertrauen, uns über sie hinauswachsen zu lassen. Wenn also eines sicher ist, dann, dass wir genau jetzt einen Meilenstein setzen: für die Loslösung von inneren Fixierungen und für die Öffnung in ein Selbstverständnis, das fähig ist, unser Leben von Grund auf zu erneuern.