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Spiritueller Lifestyle
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11.1.2023

5 Tipps gegen den Ziele-Stress im neuen Jahr

Wie fĂŒhlt sich das neue Jahr bis jetzt fĂŒr dich an? Nach Aufbruch und Neubeginn? Oder fĂŒhlt es sich an, als wĂ€re die Handbremse angezogen, als kĂ€mest du irgendwie nicht in die GĂ€nge?
Phi mit Team

Wenn ich dieser Tage durch meine High-Vibe-Bubble auf Instagram scrolle, gewinne ich den Eindruck, als wĂ€ren alle topmotiviert. Ziele hier, manifestation hacks da, Rock ’n’ Roll am Dancefloor der Strebsamen! Und wie, du hast Anfang Januar dein Visionboard noch nicht fertig? Lassen wir uns nicht stressen vom NeujahrslĂ€rm der anderen. Was dir dabei hilft, erfĂ€hrst du in diesem Artikel.

NatĂŒrlich, die Energie des Jahreswechsels lĂ€dt uns mit offenen Armen dazu ein, darĂŒber zu reflektieren, wohin wir wollen im Leben, wie wir das taufrische Jahr bestmöglich im entsprechenden Sinne nutzen können, wie weit wir schon gekommen sind, wo es einer KursĂ€nderung bedarf und wie die nĂ€chsten Schritte aussehen können. Aber wie alles in unserer dualen Welt, hat auch diese zielorientierte Energie eine Schattenseite. Die zeigt sich dann, wenn wir zu viel auf einmal wollen, uns selbst Druck machen aufgrund der Vergleiche mit anderen, beim VorwĂ€rtsgehen unser Gleichgewicht verlieren oder womöglich in Riesenschritten auf Ziele zulaufen, die gar nicht unsere eigenen sind. Das scheint mehr Menschen zu betreffen, als wir vielleicht ahnen möchten.

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Erst, wenn ich genauer hinblicke, hinter den glitzernden Neujahrs-Vibes in den sozialen Medien, wenn ich mir die Zeit fĂŒr ein GesprĂ€ch nehme und nachfrage, dann zeigt sich: Das neue Jahr hat noch nicht einmal richtig begonnen und schon haben viele das GefĂŒhl, als wĂŒrde es ihnen mit großen Schritten davonlaufen.

Wenn der Krebs die Bremse zieht

Das kann sich weiter durch die aktuellen kosmischen Vibes zuspitzen.

Denn einerseits schenkt uns der Steinbock gerade viel Umsetzungskraft und Fokus, aber wenn wir nicht aufpassen, tappen wir in die Falle seines Perfektionsanspruches.

Gute VorsĂ€tze, kraftvolle Ziele, ja unsere besten Absichten können dann nach hinten losgehen und in Selbstsabotage enden. ZusĂ€tzlich zieht der Krebs-Vollmond im Januar die Bremse noch ein wenig stĂ€rker an. Anstatt mit Tatendrang und Entdeckergeist nach vorne zu marschieren, zieht sich der Krebs zunĂ€chst einmal wieder ins HĂ€uschen zurĂŒck, lĂ€sst uns Emotionen noch einmal intensiv fĂŒhlen und sorgt dafĂŒr, dass sich die Energielevels so irgendwie gar nicht nach frischem Jahr anfĂŒhlen.

Wenn du Resonanz bei diesen Zeilen verspĂŒrst, dann mag ich dir von Herzen sagen: Das ist in Ordnung – erlaube dir auch diese Phase! Denn sie wird dir dazu verhelfen, umso stĂ€rker und inspirierter auf der Matte zu stehen, wenn die Zeit dafĂŒr reif ist. Im Moon Guide zum Vollmond im Krebs erfĂ€hrst du alle Details zu den aktuellen Konstellationen und mehr darĂŒber, was du gerade tun musst: nĂ€mlich 
 nichts!

Aber bevor wir jetzt in die Lethargie kippen, alle Verantwortung abgeben und darauf warten, dass das Universum von selbst unsere TrĂ€ume erfĂŒllt, gehen wir ein wenig nĂ€her darauf ein, wie wir all das in ausgeglichenem Maße dazu nutzen können, die nĂ€chsten Schritte auf unserem Herzensweg entspannt zu gehen.

ZunĂ€chst einmal, das hier ist kein Ziele-Bashing. Es ist nicht die Einladung zur völligen PassivitĂ€t, in der wir alles geschehen lassen und fĂŒr nichts mehr losgehen. Keine Frage: Ziele sind wichtig. Sie geben uns eine Richtung im Leben, spornen uns an, lassen uns einen Sinn in der Handlung erkennen, leiten uns durch schwierige Phasen, helfen uns bei Entscheidungen und geben uns Antworten auf die Frage, warum wir morgens aufstehen. Hier findest du in unserem wunderbaren Artikel zum Thema mehr Inspirationen und Impulse, die dir beim Setzen und Erreichen deiner Ziele helfen.

Aber: Was ist noch wichtiger, als deine Ziele zu erreichen?

Freude daran zu haben. Denn worum geht es am Ende des Tages, wenn nicht darum, den Weg zum Ziel auch in möglichst vollen ZĂŒgen zu genießen? Was, wenn wir ein lange ertrĂ€umtes Ziel erreichen? Ist das Leben dann zu Ende? Nein, wir genießen es fĂŒr eine gewisse Zeit, setzen uns dann aber schon wieder das nĂ€chste Ziel. Und dann noch eines. Und noch eines. Worin soll der Sinn darin bestehen, wenn wir nicht auch den Weg dorthin zelebrieren und möglichst viele Schritte feiern, die uns unseren Zielen nĂ€her bringen?

Damit wir den Weg mit Freude gehen können, ist es zunĂ€chst einmal wichtig, unseren eigenen Weg zu gehen und nicht den von anderen. Der Ziele- & Manifestations-Hype, den wir gerade zu Jahresbeginn beobachten können, sorgt aber oft dafĂŒr, dass wir uns mit anderen vergleichen. Wir sind uns unserer eigenen Ziele fĂŒr das kommende Jahr womöglich noch gar nicht so bewusst, aber anstatt uns zurĂŒckzuziehen in die Stille, um dort Inspiration und Kraft fĂŒr unsere nĂ€chsten Schritte zu schöpfen, laufen wir einfach mal mit im Hamsterrad. Besser irgendein Ziel verfolgen als gar keines. Das erzeugt nicht nur unnötigen Stress, sondern es kann uns mitunter auf ziemliche Abwege bringen. Wie das Pferd, das mit Scheuklappen geradeaus lĂ€uft, ohne wirklich zu wissen, wohin es rennt. Hauptsache, es rennt.

1. Der Weg ist das Ziel

Gerade in der spirituellen Szene beobachte ich, wie es oft darum geht, irgendwo anzukommen. Und – so ehrlich möchte ich mit dir sein – da nehme ich mich selbst gar nicht aus. Das ultimative Ziel scheint der tiefe Frieden mit uns selbst und der Welt zu sein, ein ausgeglichenes Leben, Licht und Liebe in allem, was wir tun. Unser spirituelles Ego ist sofort parat und hat gute RatschlĂ€ge. Meditiere mindestens 30 Minuten jeden Morgen, praktiziere drei Mal die Woche Yoga, versĂ€ume nur ja keinen Moon Event, um dir ĂŒber tiefgrĂŒndige Themen Gedanken zu machen, und hey, ernĂ€hre dich auf jeden Fall möglichst vegan und das mit dem Alkohol – Gott behĂŒte mich davor. So gut unsere Absichten auch sein mögen, wenn sie zu einem weiteren To-do auf der Agenda werden, erzeugen sie Druck, eine Art inneren Stress. Eigentlich wollen wir doch mit diesen Praktiken genau das Gegenteil erreichen, aber wenn wir zu viel auf einmal wollen, integrieren wir sie selten nachhaltig in unseren Alltag.

Apropos spirituelles Ego: Es ist im Wesentlichen genau wie das normale Ego, nur meint es, unter dem Deckmantel der SpiritualitĂ€t jetzt fĂŒr eine besonders gute Sache loszugehen. Aber die Dynamik ist dieselbe: Erst, wenn du X erreicht hast, dann bist du glĂŒcklich, zufrieden, im Einklang mit allem. Und nur dann. Damit projizieren wir die Freude daran, unterwegs zu sein, auf ein imaginĂ€res Ziel, das wir womöglich niemals erreichen. Wir wĂŒrdigen die Praxis nicht und schon gar nicht den gegenwĂ€rtigen Moment, sondern wollen immer irgendwo anders sein als dort, wo wir gerade sind. Wir haben unrealistische AnsprĂŒche an uns selbst, bewerten und verurteilen uns oftmals, wenn es dann doch nicht ganz so gut klappt und wir Ende JĂ€nner die strikte Yoga-Routine wieder lockern. Oder doch mal wieder ein GlĂ€schen Wein auf dem Tisch steht. Oder sich mal wieder zu viele Gedanken in die Meditation schleichen. Dann folgt die Frustration, die EnttĂ€uschung und limitierende GlaubenssĂ€tze scheinen sich – wieder einmal – zu bestĂ€tigen.

Alles Leben ist Erfahrung. Alle Entwicklung ist ein Weg. WĂŒrdige die Reise, jeden Schritt. Oftmals vorwĂ€rts, manchmal rĂŒckwĂ€rts.

Der Weg ist das Ziel, und was wirklich zĂ€hlt, ist, dass du nicht stehen bleibst, dass du offen bist fĂŒr das Leben und den Wandel zulĂ€sst.

2. Dein Weg ist einzigartig

So erstrebenswert all die wundervollen Ziele auch sein mögen, sie haben nur ĂŒberschaubaren Wert, wenn sie nicht in tiefer Resonanz mit deinem Wesen sind. Sei achtsam, wann du dich mit anderen vergleichst und womöglich unbewusst ihre Ziele ĂŒbernimmst. Dein Weg ist einzigartig und mit ihm auch die Kombination an BedĂŒrfnissen, WĂŒnschen, FĂ€higkeiten und PrioritĂ€ten. Vertraue deinem Weg. Ihn ist vor dir noch niemand anders gegangen. Und kein Mensch nach dir wird ihn jemals wieder gehen.

3. Yin oder Yang: Gehe in deinem eigenen Tempo

So einzigartig wie dein Weg ist auch deine Art, ihn zu gehen. Die einen sprinten gerne und erholen sich dann wieder, die anderen laufen einen Marathon – ausdauernd und bestĂ€ndig. Das hat mit deiner Veranlagung zu tun, mit deinen Vorlieben und Gewohnheiten, manchmal auch einfach mit deiner Tagesverfassung. Und sicher nicht zuletzt auch mit den astrologischen Energien, die mal zum Kraftakt einladen und dann wieder zur Entspannung. Zu erspĂŒren, was gerade an der Reihe ist, ist ein wesentlicher Teil davon, Freude an deinen Schritten zu haben.

Nimm dir jeden Tag Zeit, um in dich hinein zu spĂŒren, und frage dich, was gerade an der Reihe ist. Gas geben oder Ruhe finden? Ziele verfolgen oder chillen? Kreativ sein oder mĂŒde? Raus gehen oder zuhause bleiben? Laufen oder Yoga? Ein GesprĂ€ch fĂŒhren oder still sein? Arbeiten oder meditieren? Tun oder Sein? Aktiv oder passiv? Yang oder Yin?

Das lehrt uns auch der Yoga. Das Gleichgewicht zu finden zwischen Anstrengung und Entspannung, zwischen Einatmung und Ausatmung, zwischen Körper und Geist, zwischen Werden und Sein.

Dann fĂŒhlen wir uns ausgeglichen. Dann sind wir glĂŒcklich. Hier und jetzt – nicht, wenn wir irgendwo ankommen.

4. Alles hat seine Zeit

All das gibt dir Aufschluss darĂŒber, wann wofĂŒr die richtige Zeit ist – und zwar fĂŒr dich und nicht fĂŒr jemand anders. Du wirst spĂŒren, wann es an der Zeit ist, bewusste Schritte vorwĂ€rts zu gehen, Ideen umzusetzen und deine Visionen mit Leben zu fĂŒllen. Du wirst aber auch wahrnehmen, wann es an der Zeit ist, wieder loszulassen und das Universum die FĂ€den ziehen zu lassen. Oder, wann einfach mal eine Pause angesagt ist.

Alle PlĂ€ne, die wir schmieden, können immer nur auf unserem aktuellen Vorstellungsvermögen basieren. Was wir uns vorstellen können, beruht auf unseren Erfahrungen. Dahinter liegt eine Unendlichkeit an anderen Möglichkeiten, die wir uns eben noch nicht einmal trĂ€umen lassen. Stelle dein Navi ein anhand dessen, was du jetzt kennst und weißt, aber lege die Scheuklappen bei der Verfolgung deiner Ziele ab, sei offen fĂŒr neue Möglichkeiten und lasse dich ĂŒberraschen vom Leben. Und erlaube dir, dich immer mal wieder am Wegesrand auszuruhen – vielleicht entdeckst du einen Schleichweg, eine unscheinbare Abzweigung, die dich an einen so wunderschönen Ort fĂŒhrt, von dem du nicht wusstest, dass es ihn gibt.

5. Sein und Tun im Einklang

Verliere dich nicht im Außen. Du bist schon ein MeisterstĂŒck. Jetzt geht es darum, mehr und mehr von deinem wahren Wesen zu entfalten, das du lĂ€ngst in dir trĂ€gst. Nicht immer darum, mehr zu werden oder jemand Bestimmtes zu sein. Achte gut darauf, ob ein Ziel dich inspiriert oder versklavt. Sodass du auf der Hetze zum Ziel, vor lauter Sorge um dessen schnelles Erreichen, nicht das Kostbarste verfehlst – den Weg dorthin.

Beobachte achtsam, wann ein Ziel in tiefer Resonanz steht mit deinem Innersten, mit deinem Sein. Das merkst du daran, dass du mit jedem Schritt mehr der Mensch sein kannst, der du wirklich bist. Wahrhaftige Ziele fĂŒhren dich immer in die Entfaltung deiner AuthentizitĂ€t. Falsche Ziele lenken dich davon ab und suggerieren dir, du musst erst werden, erreichen und schaffen, bevor du sein kannst, wer du sein möchtest. Was könnte schlimmer sein, als irgendwann zu erkennen, dass wir unser kostbares Leben mit ehrgeizigen Absichten verschwendet haben, die uns zwar auf Trab gehalten, uns womöglich Ruhm und Reichtum beschert haben, die uns aber von unserer eigenen Wahrheit immer weiter weggefĂŒhrt haben.

Lass dein Tun aus dem Sein entspringen und die richtigen Ziele zeigen sich von selbst. Vertraue dem Leben und lass dich ein auf deine Reise. Dann unterstĂŒtzt dich das Universum auf jedem deiner Schritte, du kommst leichter in den Flow und findest Freude auf dem Weg, nicht erst am Ziel.

Wie geht es dir im neuen Jahr? Welches Ziel inspiriert dich gerade am meisten? Und welcher Gedanke dieses Artikels geht mit dir besonders in Resonanz? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

PhiMa-Kolumnist

Jakob Horvat

Jakob ist Transformationscoach und Meditationstrainer, außerdem digitaler Nomade, Host des Podcasts "Thousand First Steps" und Autor von "Weltnah".

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Erst, wenn ich genauer hinblicke, hinter den glitzernden Neujahrs-Vibes in den sozialen Medien, wenn ich mir die Zeit fĂŒr ein GesprĂ€ch nehme und nachfrage, dann zeigt sich: Das neue Jahr hat noch nicht einmal richtig begonnen und schon haben viele das GefĂŒhl, als wĂŒrde es ihnen mit großen Schritten davonlaufen.

Wenn der Krebs die Bremse zieht

Das kann sich weiter durch die aktuellen kosmischen Vibes zuspitzen.

Denn einerseits schenkt uns der Steinbock gerade viel Umsetzungskraft und Fokus, aber wenn wir nicht aufpassen, tappen wir in die Falle seines Perfektionsanspruches.

Gute VorsĂ€tze, kraftvolle Ziele, ja unsere besten Absichten können dann nach hinten losgehen und in Selbstsabotage enden. ZusĂ€tzlich zieht der Krebs-Vollmond im Januar die Bremse noch ein wenig stĂ€rker an. Anstatt mit Tatendrang und Entdeckergeist nach vorne zu marschieren, zieht sich der Krebs zunĂ€chst einmal wieder ins HĂ€uschen zurĂŒck, lĂ€sst uns Emotionen noch einmal intensiv fĂŒhlen und sorgt dafĂŒr, dass sich die Energielevels so irgendwie gar nicht nach frischem Jahr anfĂŒhlen.

Wenn du Resonanz bei diesen Zeilen verspĂŒrst, dann mag ich dir von Herzen sagen: Das ist in Ordnung – erlaube dir auch diese Phase! Denn sie wird dir dazu verhelfen, umso stĂ€rker und inspirierter auf der Matte zu stehen, wenn die Zeit dafĂŒr reif ist. Im Moon Guide zum Vollmond im Krebs erfĂ€hrst du alle Details zu den aktuellen Konstellationen und mehr darĂŒber, was du gerade tun musst: nĂ€mlich 
 nichts!

Aber bevor wir jetzt in die Lethargie kippen, alle Verantwortung abgeben und darauf warten, dass das Universum von selbst unsere TrĂ€ume erfĂŒllt, gehen wir ein wenig nĂ€her darauf ein, wie wir all das in ausgeglichenem Maße dazu nutzen können, die nĂ€chsten Schritte auf unserem Herzensweg entspannt zu gehen.

ZunĂ€chst einmal, das hier ist kein Ziele-Bashing. Es ist nicht die Einladung zur völligen PassivitĂ€t, in der wir alles geschehen lassen und fĂŒr nichts mehr losgehen. Keine Frage: Ziele sind wichtig. Sie geben uns eine Richtung im Leben, spornen uns an, lassen uns einen Sinn in der Handlung erkennen, leiten uns durch schwierige Phasen, helfen uns bei Entscheidungen und geben uns Antworten auf die Frage, warum wir morgens aufstehen. Hier findest du in unserem wunderbaren Artikel zum Thema mehr Inspirationen und Impulse, die dir beim Setzen und Erreichen deiner Ziele helfen.

Aber: Was ist noch wichtiger, als deine Ziele zu erreichen?

Freude daran zu haben. Denn worum geht es am Ende des Tages, wenn nicht darum, den Weg zum Ziel auch in möglichst vollen ZĂŒgen zu genießen? Was, wenn wir ein lange ertrĂ€umtes Ziel erreichen? Ist das Leben dann zu Ende? Nein, wir genießen es fĂŒr eine gewisse Zeit, setzen uns dann aber schon wieder das nĂ€chste Ziel. Und dann noch eines. Und noch eines. Worin soll der Sinn darin bestehen, wenn wir nicht auch den Weg dorthin zelebrieren und möglichst viele Schritte feiern, die uns unseren Zielen nĂ€her bringen?

Damit wir den Weg mit Freude gehen können, ist es zunĂ€chst einmal wichtig, unseren eigenen Weg zu gehen und nicht den von anderen. Der Ziele- & Manifestations-Hype, den wir gerade zu Jahresbeginn beobachten können, sorgt aber oft dafĂŒr, dass wir uns mit anderen vergleichen. Wir sind uns unserer eigenen Ziele fĂŒr das kommende Jahr womöglich noch gar nicht so bewusst, aber anstatt uns zurĂŒckzuziehen in die Stille, um dort Inspiration und Kraft fĂŒr unsere nĂ€chsten Schritte zu schöpfen, laufen wir einfach mal mit im Hamsterrad. Besser irgendein Ziel verfolgen als gar keines. Das erzeugt nicht nur unnötigen Stress, sondern es kann uns mitunter auf ziemliche Abwege bringen. Wie das Pferd, das mit Scheuklappen geradeaus lĂ€uft, ohne wirklich zu wissen, wohin es rennt. Hauptsache, es rennt.

1. Der Weg ist das Ziel

Gerade in der spirituellen Szene beobachte ich, wie es oft darum geht, irgendwo anzukommen. Und – so ehrlich möchte ich mit dir sein – da nehme ich mich selbst gar nicht aus. Das ultimative Ziel scheint der tiefe Frieden mit uns selbst und der Welt zu sein, ein ausgeglichenes Leben, Licht und Liebe in allem, was wir tun. Unser spirituelles Ego ist sofort parat und hat gute RatschlĂ€ge. Meditiere mindestens 30 Minuten jeden Morgen, praktiziere drei Mal die Woche Yoga, versĂ€ume nur ja keinen Moon Event, um dir ĂŒber tiefgrĂŒndige Themen Gedanken zu machen, und hey, ernĂ€hre dich auf jeden Fall möglichst vegan und das mit dem Alkohol – Gott behĂŒte mich davor. So gut unsere Absichten auch sein mögen, wenn sie zu einem weiteren To-do auf der Agenda werden, erzeugen sie Druck, eine Art inneren Stress. Eigentlich wollen wir doch mit diesen Praktiken genau das Gegenteil erreichen, aber wenn wir zu viel auf einmal wollen, integrieren wir sie selten nachhaltig in unseren Alltag.

Apropos spirituelles Ego: Es ist im Wesentlichen genau wie das normale Ego, nur meint es, unter dem Deckmantel der SpiritualitĂ€t jetzt fĂŒr eine besonders gute Sache loszugehen. Aber die Dynamik ist dieselbe: Erst, wenn du X erreicht hast, dann bist du glĂŒcklich, zufrieden, im Einklang mit allem. Und nur dann. Damit projizieren wir die Freude daran, unterwegs zu sein, auf ein imaginĂ€res Ziel, das wir womöglich niemals erreichen. Wir wĂŒrdigen die Praxis nicht und schon gar nicht den gegenwĂ€rtigen Moment, sondern wollen immer irgendwo anders sein als dort, wo wir gerade sind. Wir haben unrealistische AnsprĂŒche an uns selbst, bewerten und verurteilen uns oftmals, wenn es dann doch nicht ganz so gut klappt und wir Ende JĂ€nner die strikte Yoga-Routine wieder lockern. Oder doch mal wieder ein GlĂ€schen Wein auf dem Tisch steht. Oder sich mal wieder zu viele Gedanken in die Meditation schleichen. Dann folgt die Frustration, die EnttĂ€uschung und limitierende GlaubenssĂ€tze scheinen sich – wieder einmal – zu bestĂ€tigen.

Alles Leben ist Erfahrung. Alle Entwicklung ist ein Weg. WĂŒrdige die Reise, jeden Schritt. Oftmals vorwĂ€rts, manchmal rĂŒckwĂ€rts.

Der Weg ist das Ziel, und was wirklich zĂ€hlt, ist, dass du nicht stehen bleibst, dass du offen bist fĂŒr das Leben und den Wandel zulĂ€sst.

2. Dein Weg ist einzigartig

So erstrebenswert all die wundervollen Ziele auch sein mögen, sie haben nur ĂŒberschaubaren Wert, wenn sie nicht in tiefer Resonanz mit deinem Wesen sind. Sei achtsam, wann du dich mit anderen vergleichst und womöglich unbewusst ihre Ziele ĂŒbernimmst. Dein Weg ist einzigartig und mit ihm auch die Kombination an BedĂŒrfnissen, WĂŒnschen, FĂ€higkeiten und PrioritĂ€ten. Vertraue deinem Weg. Ihn ist vor dir noch niemand anders gegangen. Und kein Mensch nach dir wird ihn jemals wieder gehen.

3. Yin oder Yang: Gehe in deinem eigenen Tempo

So einzigartig wie dein Weg ist auch deine Art, ihn zu gehen. Die einen sprinten gerne und erholen sich dann wieder, die anderen laufen einen Marathon – ausdauernd und bestĂ€ndig. Das hat mit deiner Veranlagung zu tun, mit deinen Vorlieben und Gewohnheiten, manchmal auch einfach mit deiner Tagesverfassung. Und sicher nicht zuletzt auch mit den astrologischen Energien, die mal zum Kraftakt einladen und dann wieder zur Entspannung. Zu erspĂŒren, was gerade an der Reihe ist, ist ein wesentlicher Teil davon, Freude an deinen Schritten zu haben.

Nimm dir jeden Tag Zeit, um in dich hinein zu spĂŒren, und frage dich, was gerade an der Reihe ist. Gas geben oder Ruhe finden? Ziele verfolgen oder chillen? Kreativ sein oder mĂŒde? Raus gehen oder zuhause bleiben? Laufen oder Yoga? Ein GesprĂ€ch fĂŒhren oder still sein? Arbeiten oder meditieren? Tun oder Sein? Aktiv oder passiv? Yang oder Yin?

Das lehrt uns auch der Yoga. Das Gleichgewicht zu finden zwischen Anstrengung und Entspannung, zwischen Einatmung und Ausatmung, zwischen Körper und Geist, zwischen Werden und Sein.

Dann fĂŒhlen wir uns ausgeglichen. Dann sind wir glĂŒcklich. Hier und jetzt – nicht, wenn wir irgendwo ankommen.

4. Alles hat seine Zeit

All das gibt dir Aufschluss darĂŒber, wann wofĂŒr die richtige Zeit ist – und zwar fĂŒr dich und nicht fĂŒr jemand anders. Du wirst spĂŒren, wann es an der Zeit ist, bewusste Schritte vorwĂ€rts zu gehen, Ideen umzusetzen und deine Visionen mit Leben zu fĂŒllen. Du wirst aber auch wahrnehmen, wann es an der Zeit ist, wieder loszulassen und das Universum die FĂ€den ziehen zu lassen. Oder, wann einfach mal eine Pause angesagt ist.

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5. Sein und Tun im Einklang

Verliere dich nicht im Außen. Du bist schon ein MeisterstĂŒck. Jetzt geht es darum, mehr und mehr von deinem wahren Wesen zu entfalten, das du lĂ€ngst in dir trĂ€gst. Nicht immer darum, mehr zu werden oder jemand Bestimmtes zu sein. Achte gut darauf, ob ein Ziel dich inspiriert oder versklavt. Sodass du auf der Hetze zum Ziel, vor lauter Sorge um dessen schnelles Erreichen, nicht das Kostbarste verfehlst – den Weg dorthin.

Beobachte achtsam, wann ein Ziel in tiefer Resonanz steht mit deinem Innersten, mit deinem Sein. Das merkst du daran, dass du mit jedem Schritt mehr der Mensch sein kannst, der du wirklich bist. Wahrhaftige Ziele fĂŒhren dich immer in die Entfaltung deiner AuthentizitĂ€t. Falsche Ziele lenken dich davon ab und suggerieren dir, du musst erst werden, erreichen und schaffen, bevor du sein kannst, wer du sein möchtest. Was könnte schlimmer sein, als irgendwann zu erkennen, dass wir unser kostbares Leben mit ehrgeizigen Absichten verschwendet haben, die uns zwar auf Trab gehalten, uns womöglich Ruhm und Reichtum beschert haben, die uns aber von unserer eigenen Wahrheit immer weiter weggefĂŒhrt haben.

Lass dein Tun aus dem Sein entspringen und die richtigen Ziele zeigen sich von selbst. Vertraue dem Leben und lass dich ein auf deine Reise. Dann unterstĂŒtzt dich das Universum auf jedem deiner Schritte, du kommst leichter in den Flow und findest Freude auf dem Weg, nicht erst am Ziel.

Wie geht es dir im neuen Jahr? Welches Ziel inspiriert dich gerade am meisten? Und welcher Gedanke dieses Artikels geht mit dir besonders in Resonanz? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

PhiMa-Kolumnist

Jakob Horvat

Jakob ist Transformationscoach und Meditationstrainer, außerdem digitaler Nomade, Host des Podcasts "Thousand First Steps" und Autor von "Weltnah".

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